Öffnungszeiten Büro:
Di | Do | 09 - 12 Uhr
Di | 17 – 18 Uhr

Wichtige Informationen und aktuelle Termine werden auf der Homepage, im Schaukasten und über die Presse veröffentlicht.

 

Das Kirchenbüro ist bis einschließlich Montag, den 6. Mai nicht besetzt und Herr Pastor Wilkening ist in einer Reha Maßnahme. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an folgende Personen:

  • Kasualvertretung Pastor i.R. Kubba unter 0162 / 651 3841 oder n.kubba(a)lksl.de.
  • Fragen zum Friedhof Herr Drewes unter 0171 / 565 67 66 oder d.drewes(a)t-online.de
  • alles weiteren Angelegenheiten Frau Reumke unter 05033 / 60 27 oder d.reumke@icloud.com.

 

Männerfrühstück im Mai entfällt.

 

St.-Nicolai-Kirche

Geschichte

1869 bis 1871 wurde die neugotische Nicolaikirche erbaut, die nicht nur optisch, sondern im Bewusstsein der Bevölkerung auch „seelisch“ einen Mittelpunkt im Flecken Hagenburg darstellt. Dies gilt besonders, seitdem die Kirche abends und morgens angestrahlt wird. Die Vorgängerkirche hatte in Altenhagen gestanden. Mit dem Neubau am neuen Ort war eine lange Auseinandersetzung und Beratung über die Alternativen zu ende gegangen. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung dürfte die fürstliche Zusage gespielt haben, die Rohbaukosten zu übernehmen. Konrad Wilhelm Hase, der seinerzeit berühmte Baumeister aus Hannover, errichtete einen Bau in reinem neugotischem Backsteinstil mit 650 Sitzplätzen.

Außenmauerwerk und Innengestaltung mit Emporen in Steinausführung sind durch eine Farben- und Formenvielfalt geprägt, die mit ihrem warmen, rötlichen Grundton Gottesdienstbesucher und Gäste sofort beheimatet. Die Kirche ist bis auf eine Veränderung am Gestühl (ein Mittelgang wurde in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eingefügt) und den Dachgauben (in den sechziger Jahren entfernt) vollständig erhalten. Ein Besuch lohnt sich!

Kirchenglocken mit vollem Geläut

„Margareta“ klingt noch immer

"SEMPER CUM DEO ME FECIT JOHANN LUDEWIG ALTENBURG HERRSCHAFTLICHER STÜCKGIESSER AUS BUCKEB(URG)".  Margareta verrät ihre Herkunft nicht auf den ersten Blick. Auch wenn der Besucher die Stufen bis in den Turm der Nicolai-Kirche hinein erklommen hat, um ihr die Aufwartung zu machen.


Die große Glocke hat ihren Namen von der Stifterin, der Witwe Margarete Elisabeth Wächtern bekommen. Sie sorgte 1773 zusammen mit Philipp Heinrich Koehne mit einem „Vermächtnis zu Ehren Gottes“ dafür, dass die mehr als 20 Jahre zuvor geborstene Glocke aus der alten Kirche St. Nicolai umgegossen werden konnte.
„Margaretas“ Vorgänger stammte aus dem Jahre 1512 und wog stattliche 19 Zentner. Gestiftet hatten sie Johan und Anna Kramer als Dank für überwundene Unfruchtbarkeit. „Dolalana x candit illa x Coronarr modo x anno do. MDXII x Johan Kramer x Anna x diu sterilis x supplex x ploaverat“ soll die entsprechende Inschrift gelautet haben.


Der herrschaftliche Stück- und Glockengießer Johann Lud(e)wig Altenburg in Bückeburg bekam den Auftrag, die geborstene Glocke aus Altenhagen umzugießen. Er stammte aus der Sachsenhäger Glockengießerdynastie Altenburg. Statt der ursprünglichen 19 Zentner wog die neu gegossene „Margareta“ 2146 Pfund und hatte einen Durchmesser von 114 Zentimeter. Ein Kranz schmückt das Nesselblatt an der Glocke mit einer weiteren Inschrift: "DEO ET PATRIE x ZUM GOTTESDIENSTE LAD ICH EIN x GOTT LASS IHN STETS GESEGNET SEYN - Philipp Heinrich Köene und Margarete Elisabeth Wächtern haben durch ein „Vermächtnis zur Ehre Gottes diese Glocke umgießen lassen. Hagenburg MDCCLXXIII (1773). Auf Weisung der NS-Machthaber musste die große Glocke „Margareta“ 1942, während des Zweiten Weltkrieges,  abgenommen werden. Nach Schätzungen sind mehr als 45 000 Glocken als Metallspende für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen worden. Die Glocke aus Altenhagen entging der Schmelze und wurde im März 1948 auf einem Glockensammelplatz wiedergefunden und ist am Karsamstag, 27. März, zum ersten Mal wieder in Altenhagen geläutet worden.

 


Die zweite Glocke beschrieb Albert Gessert in der Festschrift zum 80-jährigen Bestehen des Kirchengebäudes (1951). Sie hat einen Durchmesser von 95 Zentimetern, schreibt Gessert, und besitzt eine mit Flechtwerk gezierte Ähre und zwischen zwei Blattreihen eine Schrift in kleinen Buchstaben: gerke beate o bartelt rode o reyke van schaden o verent drehus o gesuf o anno MCCCCCLXI o her johan werde o. Einerseits sieht man auch ein Rundteil mit dem Schweißtuch der Veronica, andererseits ein Quadrat, die Kreuzigung Christi mit Johannes und Maria enthaltend. Die Glockensachverständigen vermuten, dass die Jahreszahl ein C zu viel enthält, da die Minuskelschrift in Wachsmodellen hergestellt, Bogenfriesrate, die Reliefs an der Glocke und der Guss auf das 15. Jahrhundert als Entstehungszeit hinweisen, so dass die Glocke nicht 1561, sondern schon 1461 gegossen wurde."

Im Vorgängerbau St. Nicolai auf dem Brinke hing eine dritte Glocke, 1561 gegossene,  außerhalb des Turmes und diente als Schlagglocke. Die Gemeinde nutzte sie später als Schlag- und Uhrglocke. Die Glocke wog 312 Pfund und musste wegen eines Sprunges beim Abbruch der Kirche umgegossen werden. Die auf 150 Pfund geschrumpfte Glocke musste im Ersten Weltkrieg 1917 abgegeben werden. Als Ersatz ist an ihrer Stelle eine Stahlglocke, „Laterne“ genannt, in der Turmspitze aufgehängt worden.